Ikea strukturiert sich um und streicht bis 2020 weltweit 7500 Jobs
Der schwedische Möbelriese Ikea strukturiert sich um und will bis 2020 weltweit 7500 Jobs abbauen. Die Einzelhandelslandschaft verändere sich "in einem nie dagewesenen Ausmaß und Tempo", erklärte der Mutterkonzern Ingka am Mittwoch. Auch das Kundenverhalten ändere sich schnell und diesen Bedürfnissen wolle das Unternehmen begegnen, fügte Firmenchef Jesper Brodin hinzu. Ikea will sich künftig verstärkt auf seine Präsenz in den Städten und das Onlinegeschäft konzentrieren.
In den kommenden beiden Jahren sollen demnach 30 neue "Ikea Kontaktpunkte" entstehen - neben klassischen Einrichtungshäusern auch "neue Formate" - außerdem sollen die digitalen Kapazitäten ausgebaut werden. Das alles schaffe 11.500 neue Jobs, zugleich könnten allerdings 7500 von 160.000 Stellen wegfallen, teilte das Unternehmen mit. Davon seien alle Märkte betroffen und dabei vor allem der Verwaltungsbereich, sagte eine Sprecherin.
Für den Markt in Deutschland teilte eine Sprecherin mit, die anstehenden Veränderungen würden sich zunächst auf die Landeszentrale in Wallau und den Bereich Distribution Services in Dortmund auswirken. Die Einrichtungshäuser seien "zurzeit nicht im Fokus". Derzeit sei aber noch unklar, wieviele Mitarbeiter genau in Deutschland von dem Stellenumbau betroffen sein könnten.
Ikea ist mit derzeit fast 370 Häusern in weltweit 30 Ländern präsent. Die neuen geplanten innerstädtischen Formate sollen die "traditionellen großen Einrichtungshäuser ergänzen", hieß es am Mittwoch. Im Oktober hatte Firmenchef Brodin bereits angekündigt, Ikea werde verstärkt auf die veränderte Lebensweise seiner Kunden reagieren - diese hätten immer seltener ein Auto und immer weniger Wohnraum zur Verfügung.
(F. Schulze--BTZ)