Aktienkurse von Nissan und Mitsubishi leiden unter Affäre um Automanager Ghosn
Die Affäre um den festgenommenen Automanager Carlos Ghosn hat die Aktienkurse von Nissan und Mitsubishi belastet. Beide Titel gaben im morgendlichen Handel an der Börse in Tokio zunächst deutlich nach und schlossen dann im Minus: Die Nissan-Aktie lag bei Börsenschluss am Dienstag 5,45 Prozent im Minus, die Mitsubishi-Aktie sogar 6,84 Prozent. Ghosn sitzt in beiden Unternehmen dem Verwaltungsrat vor.
Der Manager, der auch Chef des französischen Autobauers Renault sowie der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz ist, war am Montag in Tokio wegen Vorwürfen der Veruntreuung festgenommen worden. Er soll nach Angaben von Nissan jahrelang seine Einkünfte zu niedrig angegeben und außerdem Firmenvermögen privat genutzt haben.
Die Staatsanwaltschaft in Tokio bestätigte am Dienstag, dass sich Ghosn wegen mutmaßlicher Einkommensverschleierung in Gewahrsam befindet. Einer Mitteilung der Behörde zufolge gab er bei den Steuerbehörden zwischen Juni 2011 und Juni 2015 Bezüge in Höhe von 4,9 Milliarden Yen (derzeit rund 37 Millionen Euro) an, während es tatsächlich fast zehn Milliarden Yen gewesen sein sollen.
Nissan hatte nach einem anonymen Hinweis monatelange interne Ermittlungen vorgenommen und die Ergebnisse der Justiz übermittelt. Der Autobauer strebt ebenso wie Mitsubishi die Absetzung von Ghosn an. Auch der Verwaltungsrat von Renault will zeitnah über die Zukunft seines Konzernchefs beraten, ein Termin für das Treffen stand am Dienstagmorgen aber noch nicht fest.
(F. Burkhard--BTZ)