Staatsanwaltschaft in Paris fordert 3,7 Milliarden Euro Strafe gegen UBS
Im Steuerbetrugs-Prozess gegen die Schweizer Großbank UBS in Frankreich hat die Staatsanwaltschaft eine Rekordstrafe von 3,7 Milliarden Euro gefordert. Steuerbetrug sei "nichts anderes als ein Diebstahl zum Schaden der Gemeinschaft", sagte Staatsanwalt Eric Russo am Donnerstag vor dem Pariser Strafgericht. Die Strafe gegen Banken müsse so hoch ausfallen wie der Schaden, welcher der Gesellschaft entstanden sei.
Der Anklage zufolge soll die Bank französische Kunden dazu angestiftet haben, mehr als zehn Milliarden Euro am Fiskus vorbeizuschmuggeln. Die UBS weist den Vorwurf illegaler Geschäfte zurück. Als Reaktion auf die Forderungen der Staatsanwaltschaft kritisierte die Bank am Donnerstag eine "irrationale Berechnung". Es gebe für die Vorwürfe zudem "keinerlei Beweis".
Das Verfahren gegen das Bankinstitut ist eines der größten Steuerbetrugsverfahren in Frankreich. Am Montag beginnen die Plädoyers der Verteidigung.
Derweil verklagten die US-Behörden die UBS am Donnerstag wegen des Verkaufs sogenannter hypothekenbesicherter Wertpapiere in den Jahren 2006 und 2007. Die Bank soll Investoren falsch über die Qualität von Hypotheken informiert haben, welche die Grundlage für die Finanzderivate bildeten.
Investoren hätten durch den Kauf solcher Papiere von der UBS "katastrophale Verluste" erlitten, erklärte der New Yorker Staatsanwalt Richard Donoghue. Dies habe nicht nur den Investoren selbst geschadet, sondern auch mit zur Finanzkrise des Jahres 2008 geführt. Die UBS wies die Vorwürfe in einer Stellungnahme zurück.
(Y. Rousseau--BTZ)