Deutsche und britische Banken schneiden im Stresstest schlecht ab
Deutsche und britische Banken schneiden im jüngsten Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht EBA schlecht ab. Das teilte die Behörde am Freitag nach Börsenschluss in London mit. Unter den Instituten mit dem schlechtesten Ranking sind demnach die Deutsche Bank und mehrere Landesbanken, aus Großbritannien die Lloyds Banking Gruppe, die Barclays Bank und die Royal Bank of Scotland. Insgesamt aber seien Europas Banken besser gegen finanzielle Belastungen gerüstet als zur Zeit der Finanzkrise 2008.
Die EBA analysierte, wie belastbar 48 Großbanken aus 15 EU-Ländern sowie Norwegen sind. Die Aufseher berechneten die Widerstandsfähigkeit der Banken im Fall eines kräftigen Konjunktureinbruchs über die drei kommenden Jahre. Damit einher gehen beispielsweise steigende Arbeitslosigkeit, sinkende Immobilienpreise, deutliche Verluste bei den Staatsanleihen, zunehmende Ausfallrisiken für Kredite sowie drohende Strafzahlungen durch Fehlverhalten der Bankmanager. Offiziell durchfallen konnte beim diesjährigen Stresstest keine Bank, denn es wurden keine Mindestanforderungen definiert.
Die Deutsche Bank erklärte in Frankfurt am Main, ihr Risikoprofil sei "absolut solide, aber wir sind noch nicht profitabel genug". Daran arbeite die Bank jetzt, wie Finanzvorstand James von Moltke mitteilte.
Die Kriterien seien strenger gewesen als beim Stresstest vor zwei Jahren, dennoch habe die Deutsche Bank bei Markt-, Kredit- und operationellen Risiken mehr Widerstandskraft bewiesen.
(A. Walsh--BTZ)