Ökostrom-Anteil stieg bis September auf 38 Prozent des Bruttoverbrauchs
Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch in Deutschland ist im laufenden Jahr bis September auf 38 Prozent gestiegen. Das teilten am Freitag der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sowie das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW) mit. Im Januar, im April und im Mai erreichte der Öko-Strom demnach sogar einen Anteil von 43 Prozent.
Die beiden Organisationen beriefen sich auf eigene Auswertungen zum Stromverbrauch in den ersten drei Quartalen 2018. Demnach ist der deutliche Anstieg des Anteils der Erneuerbaren am Bruttostromverbrauch vor allem auf ein sehr hohe Anzahl von Sonnenstunden, aber auch auf ein hohes Windangebot zurückzuführen. Insgesamt lag dieser Anteil demnach um drei Prozentpunkte höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Von Januar bis September wurden den Angaben zufolge fast 170 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt, etwa 15 Milliarden Kilowattstunden mehr als ein Jahr zuvor. Damit lagen die Erneuerbaren nahezu gleichauf mit der Stromerzeugung aus Braun- und Steinkohle, die 2018 bis September bei rund 172 Milliarden Kilowattstunden lag und gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast sieben Prozent zurückging. Auch Erdgas verzeichnete demnach einen Rückgang von fast acht Prozent.
"Die Erneuerbaren sind ganz klar auf der Überholspur, während der Beitrag der konventionellen Energieträger zur Deckung des Bruttostromverbrauchs kontinuierlich zurückgeht", erklärte dazu der Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Stefan Kapferer. Allerdings sei noch viel zu tun, um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, den Anteil des Öko-Stroms bis 2030 auf 65 Prozent zu erhöhen. Insbesondere dürfe jetzt beim weiteren Ausbau "kein Fadenriss entstehen", sei es durch Verzögerungen beim Bau neuer Leitungen oder durch ein zu geringes Flächenangebot für neue Windkraftprojekte, mahnte Kapferer.
(N. Nilsson--BTZ)