Reisen: Ryanair hält auch in Italien an Gebühr für Kabinengepäck fest
Der irische Billigflieger Ryanair will trotz eines Verbots in Italien auch dort an seiner seit Donnerstag geltenden Gebühr fürs Kabinengepäck festhalten. Rynair werde "sofort" Berufung gegen die Verfügung der italienischen Wettbewerbsbehörde einlegen, kündigte eine Sprecherin am Freitag in London an. Die italienische Aufsicht hatte Ryanair und den ungarischen Billigflieger Wizz Air am Mittwoch angewiesen, die neue Gebühr außer Kraft zu setzen.
Ryanair und auch Wizz Air transportieren seit dem 1. November kostenlos nur noch ein kleines Handgepäckstück, das unter den Sitz passt. Kunden in Italien beschwerten sich darüber bei der Wettbewerbsbehörde. Diese erklärte, mehr für einen "wichtigen Teil des Beförderungsvertrags" zu verlangen, sei hinsichtlich der tatsächlichen Ticketkosten "irreführend" und erschwere den Preisvergleich.
Ryanair hatte die Gebühr für Kabinengepäck im August angekündigt. Sie beträgt sechs Euro bei der Buchung und acht Euro am Flughafen. Für acht beziehungsweise zehn Euro hat Ryanair eine neue Gepäckklasse eingeführt - für diesen Preis können Kunden ein Gepäckstück bis zehn Kilogramm aufgeben.
Die Airline hatte erklärt, sie wolle damit Verspätungen vermeiden, weil die vielen Kabinengepäckkoffer nicht in die Gepäckablage im Flugzeug passen und Ryanair einen Teil stets im Frachtraum unterbringen muss. Die Airline-Sprecherin sagte am Donnerstag, eine Wettbewerbsbehörde sei nicht befugt, gegen eine Entscheidung für mehr Sicherheit und Pünktlichkeit vorzugehen. Die Preispolitik von Ryanair sei "transparent und kundenfreundlich".
(S. Sokolow--BTZ)