Weiterbau eines Flughafens in Mexiko-Stadt per Referendum abgewiesen
Die Wähler in Mexiko haben dem milliardenschweren Weiterbau eines neuen Flughafens in der Hauptstadt eine Absage erteilt. Das Umfeld des designierten Präsidenten Andres Manuel López Obrador präsentierte am Sonntag die Ergebnisse eines Referendums, wonach 69 Prozent der Befragten für den Baustopp des umstrittenen Projekts stimmten. Allerdings nahmen insgesamt nur gut eine Million Menschen an der Volksbefragung teil.
López Obrador, der Anfang Dezember sein Amt antreten wird, hatte im Wahlkampf immer wieder gegen den bereits begonnenen Bau des Flughafens in Mexiko-Stadt im Umfang von 13 Milliarden Dollar (rund 11,4 Milliarden Euro) Stellung bezogen. Er verwies auf die hohen Kosten, die negativen Folgen für die Umwelt und mutmaßliche Korruption im Zusammenhang mit den Bauverträgen. Stattdessen warb er für die Wiederinbetriebnahme des Militärflughafens Santa Lucia.
Auch die mehrtägige Volksbefragung, die nicht von den nationalen Wahlbehörden organisiert wurde, war umstritten. Kritiker bemängeln, dass diese deshalb nicht gesetzeskonform ablief; Reporter mehrerer Medien beobachteten Unregelmäßigkeiten wie mehrfache Stimmabgaben.
Ein Sprecher von López Obrador kündigte indes bereits bei der Vorstellung der Ergebnisse an, die künftige Regierung werde sich an das Votum halten. Die Wähler wurden vor die Frage gestellt, was angesichts der Überlastung des derzeitigen Internationalen Flughafens von Mexiko-Stadt im besten Interesse des Landes zu tun sei. Es gab zwei Antwortmöglichkeiten: die Wiederinbetriebnahme des Militärflughafens oder der Weiterbau des neuen Airports.
(C. Fournier--BTZ)