Japanischer Technologiekonzern Fujitsu schließt Standort in Augsburg
Der japanische Technologiekonzern Fujitsu schließt seinen Standort in Augsburg. Von dieser Maßnahme sowie weiteren Umstrukturierungen sind deutschlandweit rund 1800 Jobs betroffen, wie das IT-Unternehmen am Freitag mitteilte. Gemeinsam mit Arbeitnehmervertretern werde nun nach "sozial verträglichen Lösungen" für die Mitarbeiter gesucht, erklärte Fujitsu.
Das Unternehmen begründete seine Pläne mit "sich verändernden Markt- und Kundenanforderungen". So wolle sich Fujitsu künftig stärker auf Technologien wie Künstliche Intelligenz und auf "branchenspezifische Lösungen" konzentrieren. Damit einher gehe ein "Wandel vom reinen Produktgeschäft hin zu Services" und deshalb werde Fujitsu seine Aktivitäten in den Bereichen Produktentwicklung, Fertigung und Logistik in Deutschland auslaufen lassen.
Der Standort Augsburg mit mehr als 1350 Beschäftigten werde "bis spätestens September 2020 vollständig" geschlossen, kündigte das japanische Unternehmen an. Mehrere hundert weitere Jobs sind deutschlandweit in Gefahr. Die Gewerkschaft IG Metall kritisierte die Ankündigungen scharf und erklärte, diese kämen für die Mitarbeiter und auch die Gewerkschaft "völlig überraschend".
Die IG Metall forderte ein "nachhaltiges Zukunftskonzept" für Fujitsu und insbesondere den Erhalt des Standorts Augsburg. Betriebsbedingte Kündigungen müssten "definitiv ausgeschlossen werden". Gemeinsam mit der Arbeitgeberseite würden nun Beratungen aufgenommen. Fujitsu beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit rund 140.000 Menschen, davon 2800 in der Region Deutschland, Österreich und Schweiz.
(A. Bogdanow--BTZ)