Trotz Inflation Konsumklima in Deutschland "noch" auf stabilem Kurs
Verbraucher in Deutschland schrauben ihre Erwartungen an die Entwicklung von Konjunktur und Einkommen - auch mit Rücksicht auf die massive Inflation, aktuell zurück - allerdings legt die Anschaffungsneigung wieder zu. Das Marktforschungsinstitut GfK prognostizierte deshalb am Freitag für November ein Konsumklima von 10,6 Punkten - das ist derselbe Wert wie im Oktober. Damit behaupte der Indikator sein "insgesamt gesehen gutes Niveau", erklärten die Marktforscher.
Die Konjunkturaussichten der Verbraucher bekommen einen Dämpfer, nachdem sie zwei Monate in Folge gestiegen waren. Der Indikator verlor über acht Zähler und sank im Oktober auf 19 Punkte, wie die GfK mitteilte. Damit einher gehen auch geringere Einkommenserwartungen - dieser Wert büßte 3,5 Zähler ein und lag zuletzt bei 54,4 Punkten.
Dennoch bleibe die Erwartung an die Konjunktur auf einem hohen Niveau, die Verbraucher gingen weiterhin davon aus, "dass die deutsche Wirtschaft sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr auf einem soliden Wachstumspfad bleibt". Diese Dynamik könne allerdings vor dem Hintergrund der anhaltenden Handelskonflikte und des bevorstehenden Brexit "nicht beibehalten werden", warnten die GfK-Forscher.
Bei der Anschaffungsneigung gab es einen Zuwachs, nachdem diese im Vormonat zurückgegangen war: Der Indikator stieg um drei Zähler auf 55,9 Punkte. Verbraucher in Deutschland seien "bereit, ihr Geld auszugeben", denn das Sparen sei nach wie vor "keine attraktive Alternative".
Für ihre repräsentativen Studien zum Konsumklima führt die GfK monatlich rund 2000 Interviews mit Verbrauchern. Die Verbraucherstimmung ist nicht zuletzt deshalb bedeutsam, weil der private Konsum ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist.
(N. Nilsson--BTZ)