Deutsche sind mit ihrer finanziellen Situation mehrheitlich zufrieden
Fast zwei Drittel der Deutschen sind laut einer Umfrage mit ihrer finanziellen Situation zufrieden. Wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) am Montag mitteilte, liegt die Zufriedenheit damit auf dem höchsten Stand seit 2005. Frauen schätzen ihre finanzielle Situation mit 62 Prozent etwas schlechter ein als Männer (65 Prozent). Geschlechterunterschiede gibt es auch bei der Wahl der Geldanlagen.
So liegen die Sparraten bei Männern und Frauen zwar etwa gleich hoch, Frauen legen aber mehr Wert auf Sicherheit. Während 48 Prozent der weiblichen Befragten angaben, dass dies zu den drei wichtigsten Kriterien beim Vermögensaufbau gehöre, sagen das nur 41 Prozent der Männer. Die anderen wichtigsten Kriterien sind Flexibilität und Verfügbarkeit.
Eine hohe Rendite betrachten nur 22 Prozent der Frauen, aber 30 Prozent der Männer als einen ihrer drei wichtigsten Faktoren bei der Geldanlage. Dadurch laufen Frauen laut DSGV-Präsident Helmut Schleweis Gefahr, wegen der laufenden Geldentwertung an Vermögen zu verlieren.
Während 42 Prozent der Männer ihr Sparverhalten an die Niedrigzinsen angepasst haben, gilt das nur für 35 Prozent der Frauen. Wechselten 22 Prozent der Männer auf andere Anlageformen, taten das nur 15 Prozent der Frauen. 29 Prozent der Männer halten aktuell Fonds für gute Geldanlagen, bei Frauen sind es 22 Prozent. Dafür glauben 41 Prozent der Frauen an Immobilien - bei den Männern sind es nur 23 Prozent.
Die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar zeigte auch, dass die Sorgen der Menschen beim Sparen zurückgehen - von 75 Prozent auf 61 Prozent aller rund 2700 Befragten. Vor allem die niedrigen Zinsen und die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank haben dabei deutlich an Schrecken verloren. Waren sie in den beiden Vorjahren noch bei mehr als der Hälfte der Befragten Sorge Nummer Eins, gilt das nun nur noch für ein Drittel der Befragten. "Es sieht so aus, als hätten sich die Deutschen nach all den Jahren an die niedrigen Zinsen gewöhnt", erklärte Schleweis.
(P. Hansen--BTZ)