Verkehrsclub VCD empfiehlt in neuer Umweltliste auch einige Dieselmodelle
Wer auch in Zukunft ohne Einschränkungen in deutschen Innenstädten Auto fahren möchte, hat nach Einschätzung des ökologischen Verkehrsclubs VCD die Wahl zwischen einer Reihe von Benzinern, Elektrofahrzeugen und sogar Dieselautos. Der VCD präsentierte am Donnerstag seine diesjährige Auto-Umweltliste und stellte nur solche Autos vor, die "sauber und sparsam sind" und den neuen Abgastest WLTP erfüllen.
Auf der Liste stehen insgesamt 61 Modelle, darunter 21 Benziner, acht Benzin-Hybride, sieben reine E-Autos, zwei Plugin-Hybride sowie ein Erdgasauto. Bei den Elektroautos nahm der VCD nur solche auf, die derzeit eine Lieferzeit von unter sieben Monaten haben. Die lange Lieferzeit ist eins der Hauptprobleme bei der Elektromobilität.
Im Gegensatz zur Liste des vergangenen Jahres nahm der VCD auch 22 Dieselmodelle auf - aber nur solche, die die Abgasnorm Euro-6d-TEMP erfüllen und ihre Abgase mit einem SCR-Katalysator reinigen. Alle empfohlenen Wagen wurden bereits nach dem realitätsnäheren WLTP-Verfahren gemessen und stoßen demnach maximal 135 Gramm CO2 pro Kilometer aus. Das entspricht einem Verbrauch von 5,1 Litern Diesel und 5,7 Litern Benzin auf hundert Kilometer.
Zu den empfehlenswerten Wagen zählt der VCD unter anderem den Toyota Prius Hybrid, der sich als "Familienauto und Taxi bewährt" habe. Auch Benzin-Direkteinspritzer mit Partikelfilter wie der Ford Focus EcoBoost und das kleine Erdgasauto eco up! von Volkswagen werden empfohlen. Der VCD warnte hingegen vor dem Kauf neuer Dieselautos der Euro-6c-Norm und von Benzin-Direkteinspritzern ohne Partikelfilter. Diese könnten künftig von innerstädtischen Fahrverboten betroffen sein.
Der VCD kritisierte vor allem die Hersteller. Diese "werfen noch immer massenhaft schmutzige und klimaschädliche Pkw auf den Markt", monierte der Verband. Die Kürze der Auto-Umweltliste zeige "das Versagen der Autoindustrie im Gesundheits- und Klimaschutz sowie in der Verbraucherinformation". So sei vor allem das mangelnde Engagement bei der Elektromobilität ein Problem.
(K. Berger--BTZ)