Die EU-Agrar- und Fischereiminister beraten über Fangquoten in Ostsee
Die EU-Agrar- und Fischereiminister haben am Montag über die Fangquoten für das kommende Jahr in der Ostsee beraten. In der ersten Diskussionsrunde am Morgen wurde keine Einigung erzielt und das Thema auf den Nachmittag verlegt, erfuhr BERLINER TAGESZEITUNG aus Diplomatenkreisen. Im vergangenen Jahr dauerten die Verhandlungen bis spät in die Nacht.
Verhandelt wird über die Gesamtfangmengen von Hering, Dorsch, Scholle, Lachs und Sprotte. Je nach Fischart hat die EU-Kommission teils signifikante Senkungen vorgeschlagen. Die Quote für den westlichen Hering etwa soll nach Vorstellung der Brüsseler Behörde um 63 Prozent sinken. Bereits für 2018 war die erlaubte Fangmenge um 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahr reduziert worden.
Einigen Ostseeanrainerstaaten geht das zu weit. Die Kommission scheine in den letzten Jahren systematisch sehr niedrige Quoten vorzuschlagen, hieß es in EU-Kreisen. "Ich bin zuversichtlich, dass wir einen guten Kompromiss schaffen werden", sagte die österreichische Umweltministerin Elisabeth Köstinger, die als Vertreterin der EU-Ratspräsidentschaft den Verhandlungen vorsitzt.
Außerdem stand bei dem Treffen in Luxemburg die Zukunft der europäischen Agrarpolitik ab 2021 auf der Agenda. Von einer Einigung zur Neuausrichtung der Unterstützung für Landwirte sind die Mitgliedstaaten aber noch weit entfernt.
(D. Meier--BTZ)