Barley pocht auf rasche Entschädigungen bei Verspätungen und Flugausfällen
Vor dem Luftfahrt-Gipfel hat Bundesverbraucherschutzministerin Katarina Barley (SPD) auf unbürokratische und rasche Entschädigungen für Reisende bei Verspätungen und Flugausfällen gepocht. "Die Airlines müssen ihren Kunden kompetente Anlaufstellen für die Entgegennahme von Beschwerden und Abwicklung von Entschädigungsansprüchen bieten", sagte Barley nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview. "Verbraucher haben ein Recht darauf, ihre Ansprüche ohne Verlust von Zeit und Geld zu erhalten."
Leittragende von Verspätungen und Annullierungen seien immer die Fluggäste, sagte die SPD-Ministerin. "Ich setze mich deshalb für verlässliche Flugpläne und transparente und einfache Entschädigungswege ein. Bei beiden zentralen Punkten ist noch sehr viel zu tun." Auch müssten Informationen über Verspätungen oder Annullierungen schnell zu den betroffenen Fluggästen kommen. "Die jetzige Informationspolitik vieler Airlines ist nicht akzeptabel."
Die Ministerin sagte, Fluggesellschaften dürften nicht mehr zu Lasten der Verbraucher an Personal und Ersatzmaschinen sparen, sondern müssten hinreichend Reserven vorhalten, um Engpässe auszugleichen. "Wer einen Flug anbietet, muss ihn auch durchführen."
Bei dem Luftfahrt-Gipfel will Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in Hamburg mit Branchenvertretern ein Maßnahmenpaket gegen Flugverspätungen und Streichungen beschließen. Damit wollen die Beteiligten verhindern, dass sich eine Situation wie im Sommer wiederholt. Wegen Sicherheitspannen und Streiks sowie aufgrund von Personalmangels mussten die Airlines hunderte Flüge streichen und vermiesten zehntausenden Passagieren die Reise in den Urlaub. Die Zahl der Betroffenen lag deutlich höher als im Vorjahr.
Zu dem Spitzengespräch werden neben Scheuer unter anderem Lufthansa-Chef Carsten Spohr, der Chef der Deutschen Flugsicherung, Klaus-Dieter Scheurle, sowie der Chef der Betreibergesellschaft des Frankfurter Flughafens, Stefan Schulte, in Hamburg erwartet. Für 12.00 Uhr ist eine Pressekonferenz im Rathaus geplant.
(F. Burkhard--BTZ)