Aktionstag: Sschlechte Arbeitsbedingungen von Flughafen-Bodenpersonal
Mit einem weltweiten Aktionstag wollen Gewerkschaften auf die sich verschlechternden Arbeitsbedingungen des Bodenpersonals an Flughäfen hinweisen. Wie die Gewerkschaft Verdi am Montag mitteilte, beteiligen sich in Deutschland Beschäftigte zahlreicher Flughäfen aktuell an Kundgebungen. Verdi fordert die Luftverkehrsbranche dazu auf, deutlich mehr Personal zu beschäftigen, bessere Qualifikationen zu ermöglichen und gute Löhne für das Bodenpersonal zu zahlen.
Durch die von der Europäischen Union durchgesetzte Marktöffnung für Dienstleistungen gebe es einen "erbarmungslosen Absenkungswettbewerb" zwischen den Bodenverkehrsdiensten um Abfertigungsverträge mit den Fluggesellschaften. Immer weniger Personal, das immer unzureichender ausgebildet sei, müsse immer mehr sicherheitsrelevante Aufgaben übernehmen, kritisierte Verdi. Beschäftigte in ausgegliederten Tochterunternehmen der Flughäfen oder bei privaten Anbietern hätten zudem bis zu 30 Prozent weniger Einkommen als andere Bodendienstbeschäftigte.
"Um die Branche zu stabilisieren, brauchen wir einen bundesweit einheitlichen Branchentarifvertrag, mit dem zugleich eine hohe Qualität der Dienstleistungen, existenzsichernde Gehälter, gemeinsame Qualifikationsstandards und gesundheitserhaltende Arbeitsbedingungen sichergestellt werden", forderte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle.
Nur so könnte die Branche dem Preisdruck der Fluggesellschaften entzogen werden und Sicherheitsstandards für Passagiere und Beschäftigte eingehalten werden. Geschehe dieses nicht, befürchtet Verdi Probleme bei der Flugsicherheit und der Gesundheit der Beschäftigten. Auch vor dem Hintergrund des starken Anstiegs von Passagierzahlen seien Maßnahmen dringend erforderlich.
An dem Aktionstag beteiligen sich laut Verdi Bodendienstbeschäftigte der Flughäfen Berlin, Hannover, Köln, Düsseldorf, Frankfurt, München und Stuttgart.
(M. Taylor--BTZ)