Weltbank will der Solarenergie in Afrika zum großen Durchbruch verhelfen
Solarenergie könnte für Afrika eine bedeutende Ressource zur Stromgewinnung sein - doch häufig sind die Speichermöglichkeiten zu teuer oder ungeeignet für besondere Anforderungen. Diesem Engpass will die Weltbank nun mit einer milliardenschweren Anschubfinanzierung begegnen, wie sie am Mittwoch in New York mitteilte. Dadurch sollen die Kosten für Batteriesysteme gesenkt und so die Speicherkapazitäten in Entwicklungsländern von derzeit 4,5 auf 17,5 Gigawattstunden im Jahr 2025 fast vervierfacht werden.
"Stromspeicherung hat eine große Zukunft, sagte Riccardo Puliti, Leiter des Energiebereichs bei der Weltbank, nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview. "Wir wollen den Markt für Batteriespeicher in Entwicklungsländern voranbringen." Geplant ist zunächst eine Investition in Höhe von einer Milliarde Dollar (850 Millionen Euro), weitere vier Milliarden Dollar sollen folgen.
Mittelfristig sollen davon auch Länder in Asien wie etwa Bangladesch profitieren. Zunächst liegt der Fokus der Weltbank aber auf Afrika. Dort sei die Sonne eine Ressource, die "nicht verpasst" werde dürfe, sagte Puliti. Zugleich ist die Speicherung von Solarenergie ein entscheidender Faktor, da die Sonne in weiten Teilen des Kontinents aufgrund der Nähe zum Äquator bereits am frühen Abend untergeht.
Grundsätzlich verfügbar wären dafür unter anderem Lithiumbatterien, wie sie etwa in Elektrofahrzeugen verwendet werden. Die Weltbank liebäugelt allerdings mit eher erschwinglicheren Stromspeichern, die zudem den besonderen Bedürfnisse in dörflichen Strukturen gerecht werden, extremen Temperaturen widerstehen, zuverlässig Strom für sieben oder acht Stunden pro Nacht liefern und überdies wenig Wartung brauchen.
"Batteriespeicher können Ländern helfen, einen gewaltigen Sprung hin zur nächsten Generation der Stromversorgung zu machen", erklärte Weltbank-Präsident Jim Yong Kim. Sie könnten den Zugang zu Energie verbessern und den Boden für "viel sauberere und stabilere Energiesysteme" bereiten. Nun liegt es an den Herstellern, die entsprechende Technik auch zu entwickeln.
(A. Williams--BTZ)