Verband: In Baumärkten gibt es endlich keine Glyphosatprodukte mehr
Das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat ist im Handel für den Verbraucher nach Branchenangaben nicht mehr erhältlich. "Es gibt in Baumärkten keine Glyphosat-Produkte mehr", sagte Peter Wüst, Geschäftsführer beim Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten, nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG (BTZ), in einem aktuellen Interview. Zu Hochzeiten gab es laut Wüst rund vierzig Glyphosat-Produkte. Der Handel machte damit jährlich einen zweistelligen Millionenumsatz in den Baumärkten.
Als einer der letzten Baumärkte habe die Kette Hellweg die noch verbliebenen Glyphosat-Produkte in diesem Jahr aussortiert, erfuhr BTZ dazu. Die Händler wollen damit den Wünschen der Verbraucher für mehr Umweltschutz entgegenkommen. "Die Industrie hat die zunehmenden Bedenken der Verbraucher nicht ernst genommen. Die haben uns erzählt, wir sollten einfach weitermachen mit dem Glyphosat-Verkauf", kritisierte Verbands-Geschäftsführer Wüst.
Unter Experten ist Glyphosat umstritten. Die US-Umweltbehörde EPA und auch die Aufsichtsbehörden in der EU und Deutschland gelangten zu dem Schluss, dass keine Krebsgefahr von dem Unkrautvernichtungsmittel ausgeht. Dagegen hatte die zur Weltgesundheitsorganisation WHO gehörende Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) vor drei Jahren konstatiert, dass Glyphosat "wahrscheinlich krebserregend bei Menschen" sei.
In der EU ist die Zulassung des Mittels nach zwei Jahren lebhafter Debatten Ende 2017 um weitere fünf Jahre verlängert worden. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat angekündigt, sie wolle den Einsatz von Glyphosat in privaten Gärten, in Parks und Sportanlagen sowie in der Nähe von Gewässern und in Naturschutzgebieten verbieten.
(L. Brown--BTZ)