NRW: Polizist gibt am Hambacher Forst Warnschuss in die Luft ab
Am von Kohlegegnern teilweise besetzten Hambacher Forst in Nordrhein-Westfalen hat ein Polizist am Mittwoch einen Warnschuss abgegeben. Zuvor hätten mehrere Vermummte erneut Polizeikräfte massiv mit Steinwürfen attackiert, teilte die Polizei in Aachen mit. "Aufgrund der akuten Gefahrensituation" habe ein Beamter die Schusswaffe gezogen und einen Warnschuss in die Luft abgegeben.
Die Vermummten hätten sich danach unerkannt in den Wald zurückgezogen, berichtete die Polizei weiter. Nach derzeitigem Erkenntnisstand sei bei dem Vorfall niemand verletzt worden.
Der Hambacher Forst im rheinischen Braunkohlerevier ist Symbol für den Kampf von Umweltschützern gegen die Kohleverstromung. Der Energiekonzern RWE will dort ab Mitte Oktober hundert Hektar Wald roden, um einen Braunkohletagebau zu vergrößern - dies sei "kurzfristig zwingend erforderlich", um die Kohleförderung aus dem Tagebau Hambach sicherzustellen, argumentiert der Konzern.
Kohlegegner halten im Hambacher Forst seit geraumer Zeit einen Waldabschnitt besetzt. Klimaschützer fordern seit Jahren einen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung. Sie kritisieren vor allem den hohen Kohlendioxidausstoß der Kraftwerke.
(Y. Rousseau--BTZ)