RWE-Gespräch mit Umweltschützern zu Hambacher Forst ergebnislos
Im Streit um die Abholzungspläne im Hambacher Forst haben sich Vertreter mehrerer Umweltverbände mit dem Chef des Energiekonzerns RWE getroffen. Das Gespräch am Montag sei aber ohne Ergebnis geblieben, teilten die Verbände am Dienstag mit. RWE-Vorstandschef Rolf Martin Schmitz habe sich geweigert, die Rodungen auszusetzen, bis die derzeit tagende Kohlekommission ihre Arbeit abgeschlossen hat. Der Konzern beharre außerdem darauf, dass der Wald in jedem Falle gerodet werden müsse.
Der Hambacher Forst ist zum Symbol für den Kampf von Umweltschützern gegen die Kohleverstromung geworden. RWE will dort ab Oktober 100 Hektar Wald roden, um einen Braunkohletagebau zu vergrößern - dies sei "kurzfristig zwingend erforderlich", um die Kohleförderung aus dem Tagebau Hambach sicherzustellen, argumentiert der Konzern. Umweltschützer kritisieren das heftig. Viele protestieren vor Ort gegen die Abholzpläne.
Um den Streit zu entschärfen, trafen sich Vertreter von Greenpeace, BUND und Deutschem Naturschutzring (DNR) mit Schmitz. Die drei Organisationen sind auch in der Kohlekommission vertreten, die bis zum Jahresende einen sozialverträglichen Plan zum Ausstieg aus der Kohleverstromung vorlegen soll.
Laut den drei Umweltverbänden schlug RWE vor, erst ab dem letzten geplanten Sitzungstag der Kohlekommission am 15. Dezember mit dem Fällen der Bäume zu beginnen. Im Gegenzug sollten die Verbände die Rodung des Waldes unmittelbar und öffentlich akzeptieren. Es gelte aber als ungewiss, ob die Kohlekommission tatsächlich ihre Arbeit am 15. Dezember abschließen wird, erklärte Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser.
RWE ignoriere die Gefahren der sich zuspitzenden Auseinandersetzung um den Hambacher Wald und die Erweiterung des Tagebaus, kritisierte Kaiser. "RWE-Chef Schmitz könnte diesen gesellschaftlichen Konflikt entschärfen, indem er die Kettensägen schweigen lässt, bis die Kohlekommission ihre Arbeit zum sozialverträglichen Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohle abgeschlossen hat."
(H. Müller--BTZ)