Deutschland: Konjunkturerwartungen im September leicht verbessert
Trotz zuletzt schwacher Auftragseingänge haben sich die Konjunkturerwartungen in Deutschland weiter leicht verbessert. Der Index des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für September stieg um 3,1 Punkte auf minus 10,6 Punkte, wie das Institut am Dienstag mitteilte. Der vielbeachtete Indikator legte damit nach seinem Tiefpunkt im Juli innerhalb von zwei Monaten wieder um 14,1 Punkte zu.
Dennoch befindet sich der ZEW-Index weiterhin deutlich unter seinem langfristigen Durchschnitt von 22,9 Punkten. "Während der Umfrageperiode verstärkten sich die Währungskrisen in der Türkei sowie in Argentinien, außerdem waren die deutsche Industrieproduktion und die Auftragseingänge im Juli überraschend schwach", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Trotz dieser ungünstigen Einflüsse hat sich der Ausblick für Deutschland leicht verbessert."
Die erheblichen Befürchtungen hinsichtlich der Konjunkturentwicklung hätten sich "somit wieder etwas beruhigt, was auch auf das neue Handelsabkommen zwischen den USA und Mexiko zurückzuführen sein dürfte", hob Wambach hervor.
Die Erwartungen der Finanzmarktexperten an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone erholten sich ebenfalls: Der Erwartungsindikator für die Eurozone stieg um 3,9 Punkte auf minus 7,2 Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum ging um 1,7 Punkte leicht nach oben und liegt nun bei 31,7 Punkten. Die Inflationserwartungen für die Eurozone sanken deutlich um 8,7 Punkte auf 24 Punkte.
Das Mannheimer ZEW befragt monatlich bis zu 300 Experten von Banken, Versicherungen und Finanzabteilungen von Großunternehmen nach ihren aktuellen Einschätzungen und Prognosen zu wichtigen internationalen Finanzmarktdaten wie Inflationsraten, Zinsen, Aktienindizes, Wechselkursen und dem Ölpreis. Der Index ist ein Frühindikator für die wirtschaftliche Lage in Deutschland.
(L. Solowjow--BTZ)