NRW: Drei Festnahmen bei neuem Polizeieinsatz im Hambacher Forst
Bei einem neuen Einsatz in dem wegen des Kohlebergbaus von der Abholzung bedrohten Hambacher Forsts in Nordrhein-Westfalen hat die Polizei am Mittwoch drei Menschen festgenommen. Wie die Beamten in Aachen mitteilten, diente die Aktion unter anderem der Beseitigung von Barrikaden auf Zugangswegen und der Beschlagnahme von Beweismitteln. Aktivisten halten seit langem einen Teil des Waldes besetzt, es kommt immer wieder zu Zusammenstößen.
Bei dem Einsatz am Mittwoch wurden die Beamten nach Angaben der Polizei mit Pyrotechnik beschossen und von Holzplattformen auf Bäumen mit Urin und Fäkalien bespritzt. Bei einem Festgenommenen handelte es sich demnach um einen Demonstranten, der sich auf einer Konstruktion befand. Zudem wurden zwei Frauen festgenommen, bei denen Gegenstände zum Bau von Zwillen und Geschossen gefunden wurden.
Erneut erschwerten Bombenattrappen das Vorrücken der Beamten, die Mitarbeiter des Energiekonzerns RWE beschützen sollten, die mit den Räumarbeiten betraut waren. RWE will in dem Waldgebiet in Nordrhein-Westfalen etwa hundert Hektar für eine Erweiterung eines großen Braunkohletagesbaus abholzen lassen. Der Forst ist für Umweltschützer eine Art Symbol im Kampf gegen Kohleverstromung.
Verletzt wurde laut Polizei am Mittwoch niemand, die Attacken mit Urin und Fäkalien gingen ins Leere. Die Beamten betonten, es gehe nicht um eine Räumung der Protestcamps oder der von Aktivisten im Wald erbauten Baumhäuser. Bereits in der vergangenen Woche hatte die Polizei in dem Wald ein Protestcamp durchsucht.
(L. Andersson--BTZ)