Umwelt und Realität im Bundestag: Politik verärgert über Gelben Sack
Der Gelbe Sack für Verpackungsabfälle, der bei vielen Bürgern für Verärgerung sorgt, beschäftigt nun auch den Deutschen Bundestag. Das Parlament kritisiere auf Initiative des Petitionsausschusses die schlechte Beschaffenheit der Säcke, erfuhr BERLINER TAGESZEITUNG am Freitag. In einem Beschlusspapier, das der Zeitung vorlag, heißt es demnach, das Material sei oftmals sehr dünn und "reißt dementsprechend schnell - häufig schon beim Abtrennen von der Rolle".
Dieser Umstand stehe im Gegensatz zu den umweltpolitischen Anliegen, die mit der Sammlung von Leichtverpackungen verbunden seien. Das Umweltministerium müsse sich der Sache nun annehmen. "Der Gelbe Sack ist längst reif für die Tonne", sagte die Vorsitzende des Umweltausschusses, Sylvia Kotting-Uhl (Grüne) in einem Interview. Das hiesige Abfallsystem habe sich nicht bewährt.
Auch der Umweltexperte der Linken, Ralph Lenkert, forderte das Aus für den Sack. Flächendeckend müsse auf die gelbe Tonne umgestellt werden "und das organisiert in kommunaler Hoheit". Ein Sprecher des Dualen Systems Deutschland räumte hierzu die Probleme ein. Verbesserungen der Qualität des Gelben Sacks seien geplant, aber noch nicht in SIcht...
(W. Winogradow--BTZ)