US-Richter genehmigt Übernahme von Time Warner durch AT&T
Ein US-Bundesrichter hat am Dienstag die milliardenschwere Übernahme des Medienunternehmens Time Warner durch den Telekommunikationskonzern AT&T genehmigt. Die US-Regierung habe nicht hinreichend beweisen können, dass die Fusion dem Wettbewerb schade, begründete Bezirksrichter Richard Leon sein Urteil. Er warnte zugleich vor einer Verzögerung der Übernahme durch ein mögliches Berufungsverfahren. Dies würde irreparablen Schaden für beide Unternehmen bedeuten.
Die Kartellabteilung des US-Justizministeriums zeigte sich "enttäuscht über die Entscheidung des Gerichts" und erwägt nun die nächsten Schritte, wie es in einer Erklärung hieß. "Wir glauben weiterhin, dass der Pay-TV-Markt als Konsequenz der geplanten Fusion weniger konkurrenzfähig und weniger innovativ sein wird", hieß es.
AT&T-Rechtsberater David McAtee zeigte sich erfreut über das Urteil und erklärte, beide Unternehmen hofften, die Fusion bis zum 20. Juni abschließen zu können. AT&T will Time Warner für 85 Milliarden Dollar (72 Milliarden Euro) übernehmen.
Zum global tätigen Time-Warner-Konzern gehören neben CNN die TV-Produktionsfirma HBO sowie das Hollywood-Studio Warner Bros. AT&T ist der zweitgrößte Mobilfunkanbieter in den USA und der drittgrößte Kabelfernsehprovider des Landes.
Das Justizministerium hatte Kartellklage eingereicht, auch US-Präsident Trump hatte sich gegen die Fusion ausgesprochen. Kritiker spekulierten, es könne sich um eine Vergeltungsmaßnahme Trumps für kritische CNN-Berichterstattung über seine Regierung handeln.
(L. Pchartschoy--BTZ)