FNSEA: Französische Bauern protestieren gegen Palmöl-Importe
Wütende Landwirte in Frankreich haben vor Raffinerien und Treibstofflagern gegen Palmöl-Importe aus Asien protestiert. Nach Angaben der größten Bauern-Gewerkschaft FNSEA waren am Montag 14 Betriebe im ganzen Land zum Teil lahmgelegt. Die Landwirte fürchten, auf heimischem Biosprit sitzen zu bleiben. Die Regierung hat dem Mineralölunternehmen Total den Import von rund 300.000 Tonnen Palmöl erlaubt.
"Die Blockaden sind illegal", erklärte das Landwirtschaftsministerium in Paris. Durch das Lahmlegen von Raffinerien könne der Konflikt nicht gelöst werden. Die Bauern sperrten unter anderem die Zugänge zu einer Bioraffinerie von Total in der Nähe der südfranzösischen Hafenstadt Marseille, wo das Palmöl ab dem Sommer verarbeitet werden soll.
Die Gewerkschaft FNSEA warnte, es drohe der "Tod der französischen Landwirtschaft", wenn die Bauern Biosprit aus heimischen Produkten wie Raps oder Sonnenblumen nicht mehr verkaufen könnten.
Nach Angaben der Gewerkschaft wird jetzt schon die Hälfte der in Frankreich verbrauchten Biotreibstoffe importiert. Palmöl aus Südostasien ist demnach billiger als Kraftstoffe aus Europa. Umweltschützer kritisieren die schlechte Ökobilanz von Palmöl. Dafür werden nach ihren Angaben ganze Wälder abgeholzt.
(F. Schulze--BTZ)