Äthiopien wirbt um private Investoren für seine staatlichen Unternehmen
Die neue Regierung Äthiopiens will die großen öffentlichen Unternehmen des Landes wie die Fluggesellschaft Ethiopian Airlines oder das Telekommunikationsunternehmen Ethio Telecom privaten Investoren öffnen. Der Staat werde die Mehrheit behalten, doch "der Rest wird inländischen oder ausländischen Investoren angeboten", teilte die Regierung am Dienstag mit. Eisenbahnunternehmen, Industrieparks oder einzelne Fabriken könnten auch voll privatisiert werden.
Im Ausland lebende äthiopische Staatsbürger, die seit langem wünschten, sich an der Entwicklung des Staates zu beteiligen, sowie Ausländer könnten mit der Beteiligung an Unternehmen eine "positive Rolle" beim Wachstum des Landes spielen, erklärte die Regierung.
Äthiopiens Wirtschaft ist in den vergangenen zehn Jahren kräftig gewachsen. 2017 legte das Bruttoinlandsprodukt um knapp elf Prozent zu. Dieses Jahr werden es laut Prognose des Internationalen Währungsfonds 8,5 Prozent sein.
Der Staat kontrolliert bislang große Teile der Wirtschaft; Analysten kritisierten die bisherigen Beschränkungen für ausländisches Kapital als Bremse für das Wachstum.
Äthiopien wird seit April von Abiy Ahmed regiert - er ist der erste Ministerpräsident in der jüngeren äthiopischen Geschichte aus der Oromo-Bevölkerung. Seine Parteienallianz Revolutionäre Demokratische Front der Äthiopischen Völker (EPRDF) regiert das Land seit 1991 und kontrolliert gemeinsam mit ihren Verbündeten alle Sitze im Parlament. Abiy hat eine Reihe von Änderungen angekündigt.
(M. Tschebyachkinchoy--BTZ)