Paris sieht möglichen Accor-Einstieg bei Air France zurückhaltend
Die französische Regierung hat zurückhaltend auf einen Pressebericht über einen möglichen Einstieg der Hotelgruppe Accor bei der kriselnden Luftfahrtgesellschaft Air France reagiert. "Priorität hat, dass Air France zur Stabilität zurückfindet und eine energische Geschäftsleitung erhält", erklärte das Wirtschaftsministerium in Paris am Montag auf Anfrage. Laut der Wirtschaftszeitung "Les Echos" könnte Accor die Staatsanteile in Höhe von 14,3 Prozent übernehmen.
Als Reaktion auf den Bericht legte der Air-France-Kurs an der Pariser Börse deutlich zu, der von AccorHotels gab dagegen nach. Laut "Les Echos" prüft die Accor-Gruppe mehrere Optionen. Sie reichen von einem Kauf der gesamten Staatsanteile bei Air France bis zu einem Aktientausch.
Vor gut zwei Wochen hatte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire versichert, ein Verkauf der staatlichen Anteile an der größten französischen Airline stehe nicht zur Debatte.
Die Luftfahrtgesellschaft ist durch einen Tarifkonflikt geschwächt. Mehrwöchige Streiks haben bisher Kosten von mindestens 300 Millionen Euro verursacht und zum Rücktritt von Konzernchef Jean-Marc Janaillac geführt. Zur Übergangschefin wurde Mitte Mai die frühere französische Staatssekretärin Anne-Marie Couderc ernannt.
(S. Sokolow--BTZ)