China warnt die USA vor Strafzöllen auf chinesische Waren
Die Gespräche zwischen den USA und China zur Beilegung des Handelsstreits werden Peking zufolge folgenlos bleiben, wenn Washington Strafzölle auf chinesische Waren erhebt. In einer von der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag verbreiteten Erklärung hieß es, sollten die USA Strafmaßnahmen vorantreiben, würden "alle von beiden Parteien in Verhandlungen erreichten Erfolge nichtig sein".
Zugleich hieß es in der Erklärung nach dem Ende der Gespräche von US-Handelsminister Wilbur Ross in Peking, beide Seiten hätten "positive und konkrete Fortschritte" erzielt, etwa bei der Steigerung von Importen in den Bereichen Landwirtschaft und Energie. Einzelheiten müssten noch festgelegt werden. China sei bereit, die Einfuhren aus allen Ländern, einschließlich der USA, zu erhöhen. Voraussetzung für alle Ergebnisse sei allerdings, "keinen Handelskrieg auszutragen".
Ross war am Samstag in der chinesischen Hauptstadt unter anderem mit Vize-Ministerpräsident Liu He zusammengetroffen, der für Wirtschaftsfragen zuständig ist. Bei den Gesprächen ging es um die Abwendung von Strafzöllen, die den Handel zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Erde empfindlich treffen könnten.
US-Präsident Donald Trump hatte im März solche Strafzölle angedroht, Peking stellte Gegenmaßnahmen in Aussicht. Dem US-Präsident ist das hohe Handelsdefizit seines Landes mit China ein Dorn im Auge. Es betrug im vergangenen Jahr nach US-Angaben gut 375 Milliarden Dollar. Zudem beschuldigt Trump die Volksrepublik des Diebstahls geistigen Eigentums.
Zuletzt waren beide Länder aber um Entspannung bemüht. Peking kündigte bereits an, dass die Importzölle auf Autos ab dem 1. Juli kräftig gesenkt werden. Außerdem ist China bereit, mehr Waren aus den USA einzuführen. Vize-Regierungschef Liu hielt sich erst im Mai zu Gesprächen mit Ross in Washington auf. Am Dienstag hatte Trump erneut Strafzölle auf chinesische Produkte angedroht.
(M. Taylor--BTZ)