Altmaier setzt auf Zoll-Ausnahmen für deutsche Stahlunternehmen
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) setzt trotz der US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium aus der EU auf Ausnahmen für deutsche Hersteller von Spezial-Stahl. In Deutschland angefertigte Spezial-Stähle könnten "nicht so leicht aus einheimischer US-Produktion ersetzt werden", sagte Altmaier nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG am Samstag. Daher hätten US-Unternehmen weiterhin ein hohes Interesse an zollfreiem Spezial-Stahl aus Deutschland.
Mit Blick auf mögliche Auswirkungen der Strafzölle auf die deutsche Wirtschaft sagte Altmaier, dies hänge insbesondere davon ab, "wie die USA die Maßnahmen umsetzen und in welchem Umfang amerikanische Firmen Ausnahmeregelungen beantragen werden", etwa für den erwähnten Spezial-Stahl. Dies sei nach US-Recht möglich und auch im Interesse der Firmen, fügte Altmaier hinzu.
Der Minister rief die Europäer dazu auf, im Handelsstreit mit den USA "geschlossen und selbstbewusst" zu handeln. "Dann können wir einen Handelskrieg vielleicht noch verhindern", sagte Altmaier. Mit Blick auf die angedrohten US-Strafzölle auf europäische Autos sagte der Wirtschaftsminister: "Ich glaube nicht, dass irgendeiner am längeren Hebel sitzt. Bei einer Spirale von gegenseitigen Zöllen wird es nur Verlierer geben."
Die USA erheben seit Freitag gegen die EU Strafzölle auf Importe von Stahl und Aluminium. US-Präsident Donald Trump lässt zudem inzwischen auch Zölle auf europäische Autos und Autoteile offiziell prüfen. Dies würde vor allem deutsche Hersteller treffen. Sie haben 2017 fast eine halbe Million Fahrzeuge in die USA exportiert.
(F. Schulze--BTZ)