OECD: USA kritisieren Diskussionen bei multilateralen Verhandlungen
Inmitten des Handelsstreits mit der EU haben die USA langwierige Diskussionen bei multilateralen Gesprächen moniert. Washington bevorzuge "bilaterale" Verhandlungen, sagte US-Handelsminister Wilbur Ross aktuell beim Forum der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris.
Multilaterale Treffen nähmen sehr viel Zeit in Anspruch, sagte Ross weiter. Daher hätten die USA Entscheidungen im Alleingang gefällt. Washington habe etwa bereits an mehreren OECD-Treffen ohne sinnvolle Ergebnisse teilgenommen. Die EU ist noch bis Freitag von den Strafzöllen auf Stahl und Aluminium ausgenommen, die US-Präsident Donald Trump im März verhängt hatte. Die Europäische Union dringt auf eine dauerhafte Ausnahme. Gelingt keine Einigung, fürchten Experten einen Handelskrieg.
Bei dem OECD-Ministerrat in Paris wollte sich unter anderem Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) um eine Lösung in dem Handelskonflikt mit den USA bemühen und am Rande des Treffens mit Ross zusammenkommen. Auch EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström wollte sich mit dem US-Handelsminister beraten.
Unter Trump haben die USA bereits zahlreichen internationale Abkommen scharf kritisiert, sich aus ihnen zurückgezogen oder eine Neuverhandlung verlangt. So kündigte Trump etwa das Atomabkommen mit dem Iran auf. Außerdem kündigte er den Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen sowie der UN-Kulturorganisation Unesco an.
(O. Karlsson--BTZ)