Deutschland - KfW: 2017 machten sich weniger Menschen selbstständig
Wegen der guten Lage am Arbeitsmarkt machen sich weniger Menschen selbstständig. Wie die KfW Bankengruppe am Dienstag in ihrem aktuellen Gründungsmonitor mitteilte, wagten 2017 rund 557.000 Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit, das war ein Rückgang um 17 Prozent im Vergleich zu 2016. "Zu gut war die Möglichkeit für viele, eine abhängige Beschäftigung zu finden", teilte die KfW mit.
Zugleich stieg nach Einschätzung der Bankengruppe die "strukturelle Qualität" der Gründungen. So legte etwa der Anteil der innovativen Gründer um 31 Prozent zu. Es müsse alles dafür getan werden, "die innovativen und wachstumsorientierten Gründer weiter zu bestärken", erklärte Chefvolkswirt Jörg Zeuner. Innovative Firmen seien "ein wesentlicher Jobmotor der Zukunft".
Dabei gelte es auch ein weiteres Problem anzugehen: Neugründer hätten zuletzt 170.000 Vollzeitjobs geschaffen, 52 Prozent von ihnen hätten aber Probleme gehabt, diese Stellen zu besetzen. Der Anteil von Frauen an der Gründungstätigkeit ging 2017 den Angaben zufolge um weitere drei Prozentpunkte auf 37 Prozent zurück.
In der Rangliste der Gründungstätigkeit nach Bundesländern steht Berlin knapp vor Hamburg auf dem ersten Platz, wovon wiederum Brandenburg profitierte: Das Bundesland legte als einziges zu und stieg auf den siebten Rang.
(P. Rasmussen--BTZ)