Brasiliens Präsident rechnet mit schnellem Ende des Streiks der Lkw-Fahrer
Brasiliens Präsident Michel Temer rechnet mit einem baldigen Ende des massiven Streiks von Lkw-Fahrern im Land. Er sei "absolut überzeugt", dass die bereits seit acht Tagen andauernde Krise binnen "ein bis zwei Tagen" zu Ende gehe, schrieb Temer am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Am gestrigen Montag hielten die Proteste zahlreicher Trucker indes weiter an. Einige schienen noch radikaler aufzutreten als zuvor und forderten den Rücktritt der Regierung. Ein Kabinettsmitglied Temers, Eliseu Padilha, sprach von nicht identifizierten Gruppen, welche "die Bewegung mit unterschiedlichen, vorwiegend politischen Zielen unterwandert" hätten.
Der Streik der Lkw-Fahrer richtet sich hauptsächlich gegen die hohen Dieselpreise. Angesichts der Lähmung der brasilianischen Wirtschaft durch die Straßenblockaden der Lkw-Fahrer hatte Temer am Sonntag eine Senkung des Dieselpreises zugesagt. Er ging zudem auf weitere Forderungen ein, vor allem eine Senkung bestimmter Mautgebühren.
Die Straßenblockaden führen in dem Flächenland seit Tagen zu gravierenden Schwierigkeiten, weil die Güterverteilung stockt. Supermärkte und Tankstellen hatten keinen Nachschub mehr, die komplette brasilianische Autoindustrie musste ihre Produktion stoppen.
Am Wochenende verschärfte die Regierung den Ton gegenüber den Streikenden und wies Sicherheitskräfte und Armee an, die Straßensperren aufzulösen. Seitdem konnten zumindest Tanklastwagen unter Polizei- oder Armeeschutz die Raffinerien verlassen. Eine schnelle Rückkehr zur Normalität zeichnete sich aber nicht ab.
(A. Bogdanow--BTZ)