Indien ordnet nach gewaltsamen Protesten Schließung von Kupferhütte an
Die Behörden in Indien haben die dauerhafte Schließung einer Kupferhütte angeordnet, an der sich blutige Konflikte zwischen Umweltschützern und der Polizei entzündet hatten. Die Regierung des Bundesstaats Tamil Nadu begründete ihr Vorgehen am Montag mit der Umweltgefährdung, die von der vom britischen Bergbauriesen Vedanta Resources betriebenen Schmelzanlage ausgehe. Die Schließung sei deshalb "im öffentlichen Interesse".
In der vergangenen Woche hatte die Polizei das Feuer auf Demonstranten eröffnet, die gegen die Anlage in der Hafenstadt Tuticorin demonstrierten. 13 Menschen wurden dabei getötet.
Die Demonstranten sehen in der Anlage eine Gefahr für ihr Leben und die Umwelt, was das Unternehmen zurückweist. Pläne des Eigentümers, die Kapazitäten der Schmelzanlage auf eine Jahresproduktion von 400.000 Tonnen zu verdoppeln, hatten den Unmut der Bevölkerung verschärft. Seit Monaten kam es immer wieder zu Protesten.
Bei der Anlage handelte es sich um die zweitgrößte Kupferschmelze in Indien. Nach Firmenangaben hatte sei zuletzt 3500 Angestellte. Chef der Betreiberfirma Vedanta Resources ist der indischstämmige Milliardär Anil Agarwal. Nach den tödlichen Schüssen auf die Demonstranten hatte er sein Bedauern ausgedrückt, zugleich aber angekündigt, die Anlage weiter betreiben zu wollen.
(O. Petrow--BTZ)