Saudi-Arabien und Russland erwägen Steigerung der Ölproduktion
Saudi-Arabien und Russland, die zusammen mit weiteren Ländern seit 2017 die Ölproduktion deckeln, erwägen ab Juli eine Abkehr von dieser Strategie: Der saudiarabische Energieminister Chaled al-Faleh sagte am Freitag auf dem Wirtschaftsforum in St. Petersburg, die Ölförderländer hätten "bald die Möglichkeit, das Angebot zu öffnen". Das werde "wahrscheinlich in der zweiten Jahreshälfte" passieren.
Sein russischer Kollege Alexander Nowak sagte, sollte die Ölproduktion wieder steigen, dann "ab dem dritten Quartal", also ab Juli. Der Ölpreis war vergangene Woche auf den höchsten Stand seit Ende 2014 gestiegen und hatte die Marke von 80 Dollar (rund 68 Euro) pro Barrel (159 Liter) geknackt.
Gründe für die Preissteigerung sind der Rückzug der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran und die Wiedereinsetzung von Sanktionen seitens der Regierung in Washington und die Unsicherheit über die Lage in Venezuela. Das ölreiche südamerikanische Land befindet sich bereits seit mehreren Jahren in einer Wirtschaftskrise.
Mitte 2014 hatte der Ölpreis noch bei rund 110 Dollar pro Fass gelegen - danach fiel er tief, zeitweise auf 27 Dollar. Die Produktionsländer hatten sich daher auf eine Deckelung der Produktion geeinigt. Die Angebotsverknappung trieb den Preis wieder nach oben.
(F. Burkhard--BTZ)