Deripaska räumt Sitz im Verwaltungsrat von Aluminiumkonzern Rusal
Auf Druck der USA räumt der Gründer des russischen Aluminiumkonzerns Rusal, der Milliardär Oleg Deripaska, seinen Sitz im Verwaltungsrat des Unternehmens. Der Rücktritt sei "sofort" wirksam, teilte Rusal am Freitag mit. Deripaskas Schritt sei Teil der Bemühungen, die Interessen des Konzerns und seiner Anteilseigner zu wahren. Am Donnerstag waren bereits die Geschäftsführerin und die Hälfte des Verwaltungsrates ausgetauscht worden.
Die US-Regierung hatte Anfang April harte Sanktionen gegen russische Oligarchen, Regierungsvertreter und Firmen verhängt. Damit reagierte Präsident Donald Trump auf den Giftanschlag auf den früheren russischen Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter in Großbritannien, für den der Westen Russland verantwortlich macht.
Mit am stärksten betroffen sind der Aluminiumkonzern Rusal und sein Gründer Deripaska. Die US-Regierung wirft Deripaska seine Nähe zum Kreml vor. Die Ankündigung ließ den Preis für Aluminium auf ein Sieben-Jahres-Hoch steigen. Rusal ist verantwortlich für sieben Prozent der weltweiten Aluminiumproduktion. Die US-Regierung stellte daher in Aussicht, die Sanktionen gegen Rusal könnten aufgehoben werden, wenn das Unternehmen die Verbindung zu Deripaska löse.
Die Sanktionen verbieten es den betroffenen russischen Unternehmen ab dem 23. Oktober, Geschäfte mit den USA oder US-Bürgern zu machen. Dies verursachte schon im Vorfeld einen Kurssturz an der Moskauer Börse und eine Abwertung des Rubel. Eine Reihe russischer Oligarchen verzeichnete Milliardenverluste.
(L. Pchartschoy--BTZ)