Befragung: Französische Eisenbahner lehnen Reformpläne ab
Die große Mehrheit der französischen Eisenbahner hat sich bei einer Befragung gegen die Reformpläne der Regierung ausgesprochen. Fast 95 Prozent der teilnehmenden Bahnmitarbeiter lehnen die Öffnung der staatlichen Gesellschaft SNCF für den Wettbewerb ab, wie die einflussreiche Gewerkschaft CGT am Mittwoch mitteilte. Demnach beteiligten sich mehr als 60 Prozent der 147.000 SNCF-Mitarbeiter an dem Votum der Gewerkschaften.
Gleichzeitig traten die Eisenbahner am Mittwoch erneut in einen zweitägigen Streik. Im Schnitt sollen nur drei von fünf Hochgeschwindigkeitszügen (TGV) und zwei von fünf Intercity-Zügen fahren. Auch Verbindungen nach Deutschland könnten erneut betroffen sein. Die seit Anfang April andauernden Arbeitsniederlegungen gingen damit in die elfte Runde.
Der französische Präsident Emmanuel Macron will die SNCF ab 2020 wie von der EU beschlossen für den Wettbewerb öffnen und dafür grundlegend umbauen. Die Gewerkschaften fürchten eine schrittweise Privatisierung. Sie protestieren gegen die geplante Abschaffung des Eisenbahner-Statuts, das Frührenten und weitgehende Unkündbarkeit garantiert.
(U. Schmidt--BTZ)