Die Grünen fordern 500 Millionen Euro für Bienenschutzprogramm
Zum Weltbienentag der Vereinten Nationen haben die Grünen 500 Millionen Euro für ein Bienenschutzprogramm gefordert. Es brauche mehr Lebensräume für Bienen in Form von Blühwiesen, Auen und Wildfruchthecken, sagte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem Interview vom Sonntag. Um Wildnisgebiete auf zwei Prozent der Landesfläche auszuweiten, "fordern wir einen Wildnisfonds in Höhe von 500 Millionen Euro".
Auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) will ein Aktionsprogramm Insektenschutz, damit Lebensräume für Wildbienen und andere Insekten geschaffen würden, wie sie hierzu gegenüber Medienvertretern sagte. "Aufgeräumte Gärten ohne einheimische Pflanzenarten oder Äcker voller Insektizide sind da keine Hilfe."
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) betonte hierzu, ihr Ressort investiere pro Jahr drei Millionen Euro in Forschung und Kampagnen zum Bienenschutz. Das Bundeslandwirtschaftsministerium arbeite zudem an einer umfangreichen Ackerbaustrategie für Deutschland, sagte die Ministerin: "Das bedeutet beispielsweise mehr Blühstreifen auf Ackerflächen, aber auch die Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln."
Der erste Weltbienentag der Vereinten Nationen am Sonntag geht auf eine Initiative von Slowenien zurück. Naturschützer warnen, dass bereits jede dritte Wildbienenart in Deutschland gefährdet oder vom Aussterben bedroht ist.
Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter forderte, die Bienen und ihr "kolossaler" Beitrag für unser menschliches Leben müssten mehr zählen als die Profitinteressen der Agrarchemiegiganten und die Überindustrialisierung der Landwirtschaft. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Ministerin Klöckner müssten sich endlich für eine Agrarwende und echten Bienenschutz einsetzen. "Mehr als Dreiviertel aller Nutzpflanzen, auf denen unsere tägliche Ernährung basiert, sind von der Tierbestäubung abhängig."
(L. Pchartschoy--BTZ)