Deutsche Umwelthilfe begrüßt EU-Vorstoß zum Verbot von Plastikgeschirr
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat den Vorstoß aus Brüssel zum Verbot von Plastikgeschirr als "starkes politisches Signal" gewürdigt. In einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme zu den jüngst bekannt gewordenen Plänen hieß es, Verbote seien eine "wirksame Maßnahme im Kampf gegen Plastikmüll". Allerdings dürfe dies nicht dazu führen, dass Einweg-Plastikprodukte durch solche aus Bioplastik ersetzt werden, warnte die DUH. Dieses verbrauche viele Ressourcen und baue sich nur langsam ab.
Nach Informationen der Organisation will die EU-Kommission am kommenden Mittwoch einen Entwurf für eine Richtlinie zu Einwegprodukten aus Plastik präsentieren. Dem Entwurf zufolge sollen die EU-Mitgliedstaaten auf den Verkauf von Geschirr, Besteck und Strohalmen aus Plastik verzichten. Auch sollen künftig 90 Prozent aller Getränke-Plastikflaschen für ein Recycling gesammelt werden.
Bei einem Verbot von Einweg-Plastikgeschirr sei es "notwendig, Mehrwegalternativen anzubieten", erklärte die DUH. Dabei sei es am einfachsten, auf bestehende Systeme aufzubauen: Mehrwegflaschen für Getränke leisteten einen "entscheiden Beitrag zur Abfallvermeidung und einer plastikfreien Umwelt", erklärte Geschäftsführer Jürgen Resch. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) müsse dafür sorgen, dass die gesetzliche Mehrwegquote für Getränkeverpackungen von 70 Prozent umgesetzt werde, derzeit betrage die Quote 42 Prozent.
Die DUH forderte die Regierung zudem auf, auf Einweg-Tüten, Wegwerfbecher sowie Getränkeflaschen aus Plastik, die bislang nicht auf der EU-Verbotsliste stehen, eine Abgabe von mindestens 20 Cent zu erheben. Mit dem Geld könnten Projekte zum Umweltschutz und zur Abfallvermeidung sowie Mehrwegansätze gefördert werden.
(D. Fjodorow--BTZ)