Julia Klöckner: Dumpingpreise für Fleisch sind ethisch nicht vertretbar
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat Rabattaktionen von Supermärkten für Fleisch und Milch als "ethisch nicht vertretbar" kritisiert. Tiere seien "keine Wegwerfware, sondern Mitgeschöpfe", sagte Klöckner nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem Interview vom Dienstag. Daher solle man Fleischpreise auch "nicht als Lockmittel nutzen".
Sie halte es nicht für richtig, dass im Bereich der Lebensmittel mit Dumpingpreisen geworben werde, sagte Klöckner. "Der Handel sagt mir immer, der Verbraucher sei nicht bereit, mehr für Lebensmittel zu zahlen", sagte die Ministerin weiter. "Doch wer Fleisch verramscht, der verstellt den Blick auf die Wertigkeit der Ware."
Klöckner verwies in diesem Zusammenhang auf das freiwillige staatliche Tierwohllabel, an dem ihr Ministerium derzeit arbeitet. Mit dem dreistufigen Siegel soll künftig auf der Verpackung gezeigt werden, inwieweit Tierhaltung über den gesetzlichen Standard hinausgeht.
Solch eine Kennzeichnung sei der massive Wunsch der Kunden, sagte Klöckner. Die Verbraucher könnten so zeigen, wie viel ihnen Tierwohl wert sei. "Denn klar ist auch: Investitionen in mehr Tierwohl müssen sich für unsere Landwirte lohnen", sagte die CDU-Politikerin. Sie sehe eine Verpflichtung "von uns allen", Ansprüche an die Landwirtschaft auch zu honorieren. "Wir sitzen da in einem Boot", sagte Klöckner hierzu.
(Y. Rousseau--BTZ)