Landkreistag wirbt bei Vodafone für Kooperation beim Glasfaserausbau
Der deutsche Landkreistag erhofft sich von der Übernahme des Kabelnetzbetreibers Unitymedia durch Vodafone einen schnelleren Glasfaserausbau und setzt dabei auf die Zusammenarbeit des Anbieters mit den Kommunen. Er setze darauf, "dass Vodafone sich verstärkt für den kooperativen Glasfaserausbau im ländlichen Raum engagiert, namentlich auch als Betreiber von kreis-eigenen Glasfasernetzen", erklärte der Präsident des kommunalen Spitzenverbandes, Reinhard Sager, am Montag.
Vodafone hatte vergangene Woche erklärt, die Kabelnetze von Unitymedia in Deutschland, Tschechien, Ungarn und Rumänien für 18,4 Milliarden Euro zu übernehmen. In Deutschland sind das Netze in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Dem Deal müssen aber noch die Kartellbehörden zustimmen.
Durch die Übernahme würde es laut Vodafone erstmals einen Wettbewerber zum Platzhirsch Deutsche Telekom geben, der in allen Bundesländern Infrastruktur besitze. Der Telefonanbieter kündigte zudem an, in den kommenden vier Jahren rund zwölf Milliarden Euro in den Ausbau von Gigabit-Netzen investieren zu wollen.
Landkreistags-Präsident Sager begrüßte den zusätzlichen Wettbewerb, betonte aber, dass kein Unternehmen allein die notwendigen Investitionen in Glasfasernetze stemmen könne. Deshalb werde der Ausbau mit staatlichen Geldern gefördert. Vordringliches Ziel auf dem Land sei es aber nicht, konkurrierende Infrastruktur aufzubauen - sondern überhaupt ein flächendeckendes Glasfasernetz bis ins Haus zu bekommen. Deshalb setzt Sager auf eine gemeinsame Nutzung eines Netzes durch verschiedene Anbieter. "Die Netze der Landkreise stehen allen Interessenten offen", erklärte Sager.
(L. Solowjow--BTZ)