Kostensteigerungen für Bauherren durch Tarifabschluss im Baugewerbe
Der Tarifabschluss im Bau könnte zu Kostenanstiegen für Bauherren führen. Beim Neubau einer Eigentumswohnung mache der Lohnanteil der Rohbaukosten 14,7 Prozent und der Lohnanteil der Ausbaukosten 14,4 Prozent der Gesamtkosten aus - der Tarifabschluss führe damit zu einer Kostensteigerung von 1,7 Prozent im Westen und 2,2 Prozent im Osten, heißt es in einer Modell-Rechnung des Pestel-Instituts im Auftrag der Gewerkschaft IG BAU, die BERLINER TAGESZEITUNG vorlag.
Beim Neubau eines Einfamilienhauses liegt der Lohnanteil des Rohbaus demnach bei 19,5 Prozent und der der Lohnanteil der Ausbaus bei 9,3 Prozent der gesamten Baukosten. Damit entstünden durch den Tarifabschluss Mehrkosten von 1,6 Prozent im Westen und 2,1 Prozent im Osten. Der Vorsitzende der IG BAU, Robert Feiger, sagte hierzu weiter: "Wir haben seit Jahren einen Bau-Boom, der hält das locker aus."
Vertreter der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und der Arbeitgeberverbände hatten sich am Wochenende in Schlichtungsverhandlungen auf einen Abschluss geeinigt. Danach sollen die 800.000 Beschäftigten der Branche im Westen 5,7 Prozent mehr Lohn und im Osten in zwei Schritten 6,6 und 0,8 Prozent mehr bekommen. Dazu kommen Einmalzahlungen. Der Einigung müssen die Tarifvertragsparteien in den kommenden 14 Tagen noch zustimmen.
(C. Fournier--BTZ)