Frankreichs Bahn schätzt Streikkosten auf mehr als 300 Millionen Euro
Die französische Bahngesellschaft SNCF schätzt die Kosten der dreimonatigen Streikwelle auf mehr als 300 Millionen Euro. "Der Streik ist für uns sehr teuer", sagte Konzernchef Guillaume Pepy am Freitag dem Sender Franceinfo. Der Fluggesellschaft Air France klagt wegen der Arbeitsniederlegungen über sinkende Passagierzahlen.
SNCF-Chef Pepy verteidigte erneut die Bahnreform von Präsident Emmanuel Macron, mit der er das Unternehmen für den Wettbewerb öffnen will. Die SNCF könne kein Monopolbetrieb bleiben, betonte Pepy. Die Gewerkschaften fürchten eine Privatisierung der Bahn und wollen bis mindestens Ende Juni zu Streiks aufrufen.
Die SNCF hat ab dem 15. Mai eine Preisoffensive angekündigt, um enttäuschte Kunden zurückzugewinnen. Mehr als drei Millionen Tickets sollen für unter 40 Euro verkauft werden.
Air France teilte mit, wegen der Streiks seien im April 8,7 Prozent weniger Passagiere mit der Airline geflogen. Wegen steigender Zahlen bei der niederländischen Tochter KLM stehe unter dem Strich für die Gruppe aber nur ein Minus von 2,5 Prozent. Bei Air France streiken die Mitarbeiter seit Wochen für mehr Geld.
(P. Rasmussen--BTZ)