Deutsche Wirtschaft besorgt über US-Ausstieg aus Atomabkommen
Nach dem von US-Präsident Donald Trump verkündeten Ausstieg seines Landes aus dem Atomabkommen mit dem Iran hat sich die deutsche Wirtschaft besorgt gezeigt. Mit Trumps Ausstiegserklärung und der Ankündigung, die Sanktionen wieder einzuführen, verdüsterten sich die Perspektiven für die deutsch-iranischen Wirtschaftsbeziehungen, erklärte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Volker Treier, am Dienstag.
"Das Wiederaufleben der US-Sanktionen führt zu enormer Verunsicherung bei der deutschen Wirtschaft", betonte er. Viele US-Sanktionen griffen exterritorial, damit seien auch deutsche Unternehmen betroffen, selbst wenn die EU ihre Sanktionen nicht wiederbelebe. "Das ist kein faires Miteinander auf den Weltmärkten", kritisierte Treier. Er appellierte an die Bundesregierung und die EU, "das europäische Iran-Geschäft zu schützen und verlorenes Vertrauen wieder herzustellen".
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), erklärte, nach Trumps Ankündigung sei nun Teheran am Zug. "Dort muss entschieden werden, ob man das Nuklearabkommen auch unabhängig von den USA fortsetzen will – was für alle Seiten die beste Lösung wäre", erklärte VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. So lange die EU ihre Sanktionen gegen den Iran nicht wieder aktiviere, sei ein legales Irangeschäft für die deutsche Wirtschaft weiterhin möglich. Der VDMA werde seine Mitglieder dabei weiterhin unterstützen.
Trump hatte zuvor allen Warnungen zum Trotz den Austritt seines Landes aus dem Atomabkommen mit dem Iran erklärt. Er begründete seine Entscheidung unter anderem damit, dass Teheran trotz der Vereinbarung von 2015 sein Streben nach Atomwaffen fortgesetzt habe.
(N. Lebedew--BTZ)