Bundesernährungsministerin Klöckner weist Forderung nach Zuckersteuer zurück
Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) hat die Forderung von Ärzten nach einer Zuckersteuer zurückgewiesen. "Eine Zuckersteuer klingt vielleicht gut, ob das aber die Fehl- und Überernährung verhindert, ist zu bezweifeln", sagte Klöckner nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG, in einem aktuellen Interview. Die Besteuerung bestimmter Inhaltsstoffe sei auch sozial nicht zu vertreten. Sollten Lebensmittel durch eine "Strafsteuer künstlich verteuert werden", könnten sich nur noch bestimmte Kreise solche Lebensmittel leisten.
Es gehe vielmehr darum, den Fokus auf den Lebensstil und die Gesamtkalorienzahl zu legen. Als Beispiel nannte Klöckner eine "bessere Ernährungsbildung von der Kita an". Eine ausgewogene Ernährung sei "keine Frage des Geldbeutels", sagte die CDU-Politikerin. Fertigprodukte seien im Vergleich zu Rohwaren oftmals teurer.
Ein Bündnis von rund 2000 Ärzten, Fachverbänden und Krankenkassen hatte vor wenigen Tagen in einem offenen Brief von der Bundesregierung eine Steuer auf zuckerhaltige Getränke und Einschränkungen für an Kinder gerichtete Werbung gefordert. Sie verlangten zudem die Einführung einer Nährwertampel für Lebensmittel und verbindliche Standards für die Schul- und Kitaverpflegung.
(S. Soerensen--BTZ)