Chemiekonzern Bayer schließt Verkauf von Kunststofftochter Covestro ab
Der Chemiekonzern Bayer hat den Verkauf seiner Kunststofftochter Covestro abgeschlossen und damit nach eigenen Angaben insgesamt mehr als neun Milliarden Euro erlöst. In der Nacht seien weitere Aktien mit einem Volumen von 2,2 Milliarden Euro verkauft worden, teilte Bayer am Freitag mit. Der Konzern behält demnach allerdings noch einen Anteil von knapp sieben Prozent an Covestro, um damit eine Umtauschanleihe zu bedienen, die im Jahr 2020 fällig wird.
Insgesamt wurden in der Nacht zum Freitag 28,81 Millionen Covestro-Aktien verkauft, was einem Anteil von 14,2 Prozent entspricht. Mit dieser Platzierung, die sich ausschließlich an institutionelle Investoren richtete, sei der Verkaufsprozess "sehr erfolgreich abgeschlossen" worden, erklärte Bayer-Vorstandschef Werner Baumann.
Covestro ist nach eigenen Angaben einer der weltweit größten Hersteller von Polymerwerkstoffen. Wichtigste Kunden sind unter anderem die Autoindustrie, die Bau- und die Holzverarbeitungsbranche sowie die Elektronikindustrie. Seit Oktober 2015 ist das Unternehmen an der Börse notiert; im März rückte Covestro in den deutschen Leitindex Dax auf und ersetzte dort den Medienkonzern ProSiebenSat1.
Bayer kann das Geld aus dem Verkauf seiner Kunststofftochter für die geplante Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto gut gebrauchen. Insgesamt seien durch den Verkauf der Covestro-Aktien nach dem Börsengang mehr als neun Milliarden Euro erlöst worden, erklärte der Konzern. Hinzu kommt demnach eine Milliarde Euro durch die im vergangenen Juni begebene Umtauschanleihe.
Die Verkaufserlöse seien "höher ausgefallen als erwartet", erklärte Finanzvorstand Johannes Dietsch. Das werde Bayer berücksichtigen, wenn der Umfang der Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Monsanto-Übernahme festgelegt werde.
(L. Brown--BTZ)