Brasilien spricht von einem erpresserischen US-Ultimatum bei Strafzöllen
Brasilien ist nach eigenen Angaben von den USA ein Ultimatum bei den angedrohten Strafzöllen auf Stahl und Aluminium gestellt worden. US-Angaben, wonach eine Handelsvereinbarung mit Brasilien kurz vor dem Abschluss stehe, seien einseitig, es handele sich um ein "Ultimatum", sagte eine Quelle in der brasilianischen Regierung am Donnerstag nach Information von BERLINER TAGESZEITUNG.
Zuvor hatte das brasilianische Industrieministerium erklärt, die USA hätten das südamerikanische Land vor die Wahl gestellt, entweder die Strafzölle oder Einfuhrquoten zu akzeptieren. Den Verhandlungsprozess hätten die USA abgebrochen. Ein Ministeriumssprecher betonte am Donnerstag, Brasilien sei "weiterhin offen für Gespräche".
US-Präsident Donald Trump hatte die Zölle von 25 Prozent auf Stahl und zehn Prozent auf Aluminium am 8. März verkündet, zwei Wochen später aber die EU-Staaten sowie sechs weitere Länder, darunter Brasilien, vorläufig bis zum 1. Mai davon ausgenommen. Am 1. Mai verlängerte Trump die Frist für die Ausnahmeregelung um vier Wochen bis zum 1. Juni, um weitere Zeit für Verhandlungen zu geben. Mit Argentinien, Australien und Brasilien stünden die Verhandlungen über eine Handelsvereinbarung kurz vor dem Abschluss, hatte das Weiße Haus mitgeteilt.
(A. Lefebvre--BTZ)