Rom verschiebt Frist zum Verkauf von Alitalia auf Ende Oktober
Die Entscheidung zum Verkauf der angeschlagenen italienischen Fluggesellschaft Alitalia verzögert sich. Die Regierung in Rom verlängerte die dafür vorgesehene Frist am Donnerstag von Ende April auf Ende Oktober und begründete dies mit der schwierigen Regierungsbildung nach den Wahlen. Es sei bei Alitalia an der Zeit für intensive Verhandlungen und dafür brauche es eine funktionierende Regierung, die mit den Investoren ins Gespräch treten könne, sagte der Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Carlo Calenda.
Alitalia mit seinen rund 11.500 Angestellten schreibt seit Jahren Verluste. Im Mai vergangenen Jahres wurde die Airline unter kommissarische Aufsicht gestellt, nachdem ein Sanierungsplan gescheitert war, der Lohnkürzungen und Stellenstreichungen vorsah. Der italienische Staat meldete im Januar einen 900 Millionen Euro schweren Überbrückungskredit für Alitalia bei der EU an, die Kommission prüft die Beihilfe derzeit.
Alitalia erhielt nach eigenen Angaben drei Kaufangebote - eins von Lufthansa und eins vom britischen Billigflieger Easyjet. Das dritte Angebot soll Medienberichten zufolge die ungarische Billigfluggesellschaft Wizzair abgegeben haben. Das Gebot der Lufthansa ist für Rom das "vielversprechendste".
Calenda sagte nun am Donnerstag, die benötigten Gesprächspartner stünden nicht zur Verfügung, solange die politische Lage im Land nicht geklärt sei. In Italien tritt die Regierungsbildung seit der Wahl Anfang März auf der Stelle.
(L. Andersson--BTZ)