Deutschland: Pendler legen immer weitere Wege zur Arbeit zurück
Berufspendler legen immer weitere Wege zurück. Die mittlere Pendlerdistanz von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg von 2000 bis 2014 von 8,7 auf 10,4 Kilometer, ergab eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg. Das ist ein Zuwachs von 21 Prozent. Ein Grund für die weiteren Wege sind demnach die stark gestiegenen Mieten in Großstädten: Die Beschäftigten wohnen eher in Vororten und müssen zur Arbeit ins Zentrum fahren.
Laut der am Dienstag veröffentlichten Studie geht der Anteil von Pendlern mit Fahrtstrecken bis zehn Kilometer zum Arbeitsplatz zurück - der Anteil der Beschäftigten mit einem Arbeitsweg zwischen zehn und 50 Kilometern steigt hingegen. Ein Grund sei auch, dass vermehrt nicht nur vom Land in die Stadt, sondern auch zwischen städtischen Regionen gependelt werde, heißt es in der IAB-Studie.
Beschäftigte mit hohem Bildungsabschluss und komplexen Tätigkeiten pendeln laut Studie am weitesten: Haben sie einen Hochschulabschluss, sind es im Mittel 14,5 Kilometer, haben sie keinen Berufsabschluss, sind es 8,8 Kilometer. Die Distanzen sind bei ihnen von 2000 bis 2014 dabei aber deutlich stärker gestiegen. Offenbar sei auch für Beschäftigte mit niedrigerem formalem Bildungsniveau mehr und mehr eine höhere regionale Flexibilität erforderlich, erläutern die Autoren der Studie und verweisen auf die stark gestiegenen Mieten in Großstädten.
(A. Williams--BTZ)