Hotelbranche steigert Übernachtungszahlen auf Rekordwert
Trotz der Konkurrenz durch Airbnb boomt die Hotelbranche. Die Zahl der Übernachtungen in Hotels und Pensionen stieg vergangenes Jahr um 3,3 Prozent auf 288 Millionen, wie der Hotelverband Deutschland (IHA) am Mittwoch mitteilte. "Deutschland als Reiseland sowie Tagungs- und Kongressstandort liegt nachhaltig im Trend", erklärte der IHA-Vorsitzende Otto Lindner. Allerdings bleibe die Ertragslage vieler Gasthäuser angespannt. Bürokratie, unfaire Wettbewerbsbedingungen sowie Mitarbeitermangel seien herausfordernd.
Dem Verband zufolge nächtigten ausländische Touristen und Geschäftsreisende insgesamt 68,7 Millionen Mal in deutschen Hotelbetten. Das entspricht einem Zuwachs von 4,2 Prozent. Insgesamt handelt es sich um das achte Wachstumsjahr in Folge.
Der Umsatz der Branche stieg um 3,1 Prozent auf knapp 27 Milliarden Euro. Die Inflation herausgerechnet betrug das Plus immer noch 1,1 Prozent. Die Zimmerpreise lagen mit 95 Euro (ohne Mehrwertsteuer und Frühstück) knapp unter dem europäischen Schnitt von 97 Euro. Die Auslastung der Zimmer betrug 71,5 Prozent.
Trotz Anzeichen von einem Überangebot an einigen Standorten sind in den kommenden drei Jahren 700 Neu-, Um- oder Ausbauten geplant. Diese Zahl lag vergangenes Jahr noch bei 570. Dadurch würden fast 100.000 neue Hotelzimmer entstehen. Laut IHA-Chef Lindner kommen immer mehr internationale Investoren auf den Markt. Gleichzeitig gebe es immer weniger Unternehmen und Marken.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nahm um 2,8 Prozent auf 307.000 zu. "Zugleich wird es aufgrund des demografischen Wandels immer schwerer, geeignete Arbeits- und Fachkräfte zu finden", erklärte Lindner.
Mehr als die Hälfte der Buchungen kommen heute schon aus digitalen Kanälen. Am stärksten sind Online-Buchungsplattformen, die einen Marktanteil von 27,8 Prozent haben. 2016 lag der Anteil noch bei 25,2 Prozent. Danach folgen das Telefon und mit großem Abstand die hoteleigenen Internetseiten.
Platzhirsch bei den Buchungsplattformen bleibt Booking.com, das seinen Marktanteil von 54,1 auf 58,6 Prozent ausweiten konnte. Dahinter kommt HRS, das einen Rückgang von 30,4 auf 23,6 Prozent verzeichnen musste. Der IHA fordert weiterhin, das "Rechtsvakuum" für Kurzzeitvermietung von Privatzimmern wie etwa Airbnb zu beenden. Deren Geschäftsmodell gehe zulasten von Hotellerie, Anwohnern und Steuerzahlern.
(A. Madsen--BTZ)