Weiter erhebliche Unterschiede bei Arbeitskosten pro Stunde in der EU
Von 4,90 Euro bis zu 42,50 Euro: Bei den Arbeitskosten pro Stunde herrschen zwischen den EU-Mitgliedstaaten weiterhin erhebliche Unterschiede. Im Jahr 2017 lagen sie in der Europäischen Union im Durchschnitt bei 26,80 Euro und im Euroraum bei 30,30 Euro, wie die EU-Statistikbehörde Eurostat am Montag mitteilte. In Deutschland mussten Unternehmen für eine Arbeitsstunde durchschnittlich 34,10 Euro einrechnen - innerhalb der EU der siebthöchste Wert.
Am wenigsten kostete eine Arbeitsstunde mit 4,90 Euro in Bulgarien. Dahinter folgen Eurostat zufolge Rumänien mit 6,30 Euro, Litauen (8,00 Euro), Lettland (8,10 Euro), Ungarn (9,10 Euro) und Polen (9,40 Euro).
Am höchsten waren die Arbeitskosten 2017 mit 42,50 pro Stunde in Dänemark, gefolgt von Belgien (39,60 Euro), Luxemburg (37,60 Euro), Schweden (36,60 Euro) und Frankreich (36 Euro).
In Deutschland lagen die durchschnittlichen Arbeitskosten in der gesamten Wirtschaft ohne Landwirtschaft und öffentliche Verwaltung bei 34,10 Euro pro Stunde. Im Jahr zuvor hatten sie noch bei 33,20 Euro gelegen.
Am höchsten sind die Kosten dabei laut Eurostat in der Industrie: Hier müssen Unternehmen in Deutschland durchschnittlich 40,20 Euro einkalkulieren; im Dienstleistungsbereich liegen sie bei 31,50 Euro und im Baugewerbe bei 28,20 Euro.
Arbeitskosten setzen sich aus Löhnen und Gehältern sowie den Lohnnebenkosten zusammen - darunter fallen etwa Sozialbeiträge der Arbeitgeber. Der Anteil der Lohnnebenkosten an den gesamten Arbeitskosten in der gesamten Wirtschaft betrug in der EU im Jahr 2017 durchschnittlich 24 Prozent und im Euroraum 25,9 Prozent.
Auch hier gibt es zwischen den Ländern deutliche Unterschiede: Während die Lohnnebenkosten in Malta 6,7 Prozent betragen, sind es in Frankreich 32,8 Prozent. In Deutschland machten die Lohnnebenkosten im vergangenen Jahr laut Eurostat 22,6 Prozent der Arbeitskosten pro Stunde aus.
Den stärksten Anstieg bei den Lohnkosten gab es 2017 EU-weit in Rumänien (plus 17,1 Prozent) und in Bulgarien (zwölf Prozent). Den einzigen Rückgang gab es laut Eurostat im vergangenen Jahr in Finnland mit einem Minus von 1,5 Prozent.
(P. Hansen--BTZ)