USA: Fox bringt im Ringen um Sky-Übernahme Disney-Konzern ins Spiel
Der US-Unterhaltungskonzern 21st Century Fox aus dem Imperium von Medienunternehmer Rupert Murdoch will im Ringen um die milliardenschwere Übernahme des europäischen Bezahlsenders Sky Bedenken der britischen Wettbewerbshüter zerstreuen. Dafür brachte Fox am Dienstag einen Verkauf des Nachrichtensenders Sky News an Disney ins Spiel. Dadurch könne "die redaktionelle Unabhängigkeit von Sky News" sichergestellt werden, erklärte das Unternehmen.
Mit dem Schritt reagierte Fox auf die bisherige Einschätzung der britischen Wettbewerbs- und Marktbehörde CMA. Diese hatte Ende Januar mitgeteilt, es liege "nicht im öffentlichen Interesse", dass 21st Century Fox den Sender Sky komplett übernehme - Murdoch werde damit "zu viel Kontrolle" über die Nachrichten in Großbritannien erlangen. 21st Century Fox gehören bereits 39,1 Prozent der Sky-Anteile. 2016 hatte Fox 11,4 Milliarden Pfund (rund 13 Milliarden Euro) für die 61 Prozent geboten, die dem Konzern noch nicht gehören.
Im Dezember hatte wiederum der US-Unterhaltungskonzern Disney angekündigt, für 52,4 Milliarden Dollar (42,7 Milliarden Euro) große Teile von Fox übernehmen zu wollen. Fox bekräftigte am Dienstag, dass Disney Sky News in jedem Falle übernehmen wolle - auch wenn die angepeilte Übernahme von Fox durch Disney nicht zustande kommen sollte.
In Großbritannien wird das abschließende Urteil der CMA, auf dessen Grundlage der für Medien zuständige Minister Matt Hancock über die etwaige Sky-Übernahme durch 21st Century Fox entscheidet, nun für den 1. Mai erwartet.
Bei der Übernahme von Sky ausstechen will Murdoch indes auch der US-Kabelriese Comcast: Ende Februar bot das Unternehmen umgerechnet rund 25 Milliarden Euro für die Übernahme des Bezahlsenders, der nach eigenen Angaben allein in Deutschland rund 5,2 Millionen Kunden hat. Das Angebot von Comcast liegt damit pro Aktie deutlich über der von Murdoch gebotenen Summe.
(A. Lefebvre--BTZ)