USA begrüßen überarbeitetes Freihandelsabkommen mit Südkorea
Die USA haben das überarbeitete Freihandelsabkommen mit Südkorea als "historisch" begrüßt. Nach "intensiven Diskussionen" hätten beide Seiten eine Grundsatzeinigung über das neue Korus-Abkommen erzielt, teilten ranghohe Vertreter des Weißen Hauses aktuell in Washington mit. Zuvor hatte bereits der südkoreanische Handelsminister Kim Hyon Chong die Einigung bekannt gegeben.
Das Abkommen sieht vor, dass Südkorea seinen Markt künftig stärker als bisher für US-Autohersteller öffnet. Jährlich dürfen sie bis zu 50.000 Autos nach Südkorea exportieren, ohne den Sicherheitsvorgaben des ostasiatischen Landes zu entsprechen. 2017 hatten General Motors, Fiat Chrysler und Ford jeweils weniger als 10.000 Autos exportiert. Bis 2041 wird zudem die Regelung verlängert, wonach südkoreanische Pick-ups mit US-Zöllen in Höhe von 25 Prozent belegt werden.
Um das Korus-Abkommen aus dem Jahr 2012 zu retten, stimmte die Regierung in Seoul einer Verringerung der jährlichen Stahlexporte in die USA auf 2,68 Millionen Tonnen zu - 70 Prozent der durchschnittlichen jährlichen Ausfuhren in den vergangenen drei Jahren. Für diese Menge werden künftig nicht die neuen US-Zölle in Höhe von 25 Prozent fällig - für Stahl-Exporte, die darüber hinausgehen, allerdings schon.
Die von US-Präsident Donald Trump verkündeten Zölle von zehn Prozent auf Aluminiumimporte bleiben auch für Südkorea bestehen. Nach Darstellung der US-Seite machte Washington bei den Verhandlungen über das neue Freihandelsabkommen nur unwesentliche Zugeständnisse. Derzeit verhandelten beide Seiten noch über ein Abkommen, das einer Abwertung der eigenen Währung am Devisenmarkt einen Riegel vorschieben soll. Hiermit versuchen Staaten regelmäßig, über eine Verbilligung der Ausfuhren von Gütern und Dienstleistungen Wettbewerbsvorteile im Außenhandel zu erzielen.
Im vergangenen Juli hatte die US-Regierung angekündigt, das Handelsabkommen Korus zwischen den USA und Südkorea neu verhandeln zu wollen. Seit Inkrafttreten des Abkommens im März 2012 habe sich das Handelsdefizit mit Südkorea verdoppelt, erklärte der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer damals zur Begründung. Trump nannte das Abkommen einen "schrecklichen" Deal, dem in den USA Arbeitsplätze zum Opfer fielen.
Das Handelsdefizit zwischen den beiden Ländern stieg nach US-Angaben von 7,7 Milliarden Dollar 2012 auf 18,6 Milliarden im Jahr 2015, bevor es im vergangenen Jahr wieder auf 10,3 Milliarden Dollar zurückging.
P.Grazvydas--BTZ